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Die Sichtbarkeit im Internet ist für Unternehmen heute wichtiger denn je. Nur auffindbare Websites führen zu Seitenbesuchern und damit zu Neukunden. Das heißt im Umkehrschluss, dass selbst die „beste“ Website keinen Nutzen ohne Nutzer hat. In diesem Beitrag sehen wir uns verstärkt die regionale Suche an, also beispielsweise Anfragen wie „Rechtsanwalt Schwabmünchen“, „Zahnarzt Landsberg“ oder „Werbeagentur Augsburg“. Beginnen wir mit den Basics der Lokalen Suchmaschinenoptimierung.

Local Search - Was bedeutet überhaupt „lokale Suche“?

Alle Suchanfragen, die einen regionalen Bezug aufweisen, werden unter dem Begriff der „lokalen Suche“ bzw. „Local Search“ zusammengefasst. Dies sind beispielsweise Suchanfragen, bei denen nach einer Dienstleistung, einem Restaurant oder einem Geschäft in der Nähe gesucht wird. Dabei kann der Nutzer entweder zusätzlich einen konkreten Ort nennen - dann ist der regionale Bezug für Google recht eindeutig. Aber auch ohne das Nennen eines Ortes vermutet Google für bestimmte Suchen die regionale Intention. So wird ein Nutzer, der nach „Krankenhaus“ sucht, sich in der Regel mehr für die umliegenden Krankenhäuser interessieren. Wie das ohne Ortsangabe funktioniert? Hier bedienen sich Suchmaschinen einfach aller Daten, die sie vom jeweiligen Nutzer haben. Am leichtesten funktioniert das natürlich dann, wenn man den Zugriff auf den eigenen Standort gewährt hat. Aber auch andere nutzerbezogene Daten, welche bereits früher vom Nutzer gesammelt wurden, können zur Personalisierung der Suchergebnisse genutzt werden.

Welche Informationen sind für die lokale Suche am wichtigsten?

Bei lokalen Suchanfragen interessiert die Nutzer meistens die folgenden Informationen zu einem regionalen Unternehmen:

Man sieht bereits, dass die möglichen Informationen deutlich umfangreicher sind, als das noch zu Zeiten von Telefonbüchern und gedruckten Branchenverzeichnissen der Fall war. Außerdem sind die Informationen aktueller und besser pflegbar. So können beispielsweise schnell saisonbedingte Änderungen der Öffnungszeiten erfasst werden. Damit steigt natürlich auch die Komplexität der Pflege - denn nur wenn online überall die gleichen, konsistenten Daten hinterlegt sind, hat das für den Kunden einen echten Mehrwert. Für den Kunden wäre es sehr verwirrend, auf unterschiedlichen Seiten abweichende Informationen zu Öffnungszeiten, Telefonnummer usw. zu finden. Das gefällt auch Google nicht besonders, was zu einem schlechteren Ranking in den Local Listings führen kann.

Das (lokale) Suchverhalten ändert sich ständig

Jeder kennt es – man ist unterwegs und benötigt schnell die passenden Öffnungszeiten oder möchte noch schnell etwas essen gehen. Der nächste logische Schritt ist natürlich die Suche bei Google, etwa nach „Restaurant Burger essen“. Da man unterwegs ist, wird man jetzt nicht anfangen, die Suchergebnisse zu durchforsten und zu analysieren. Man nimmt einen der erstbesten Kandidaten, der im Google Local Pack vorgeschlagen wird. In der Regel werden hier Kandidaten aus der Nähe gezeigt. Kurz die Bewertungen prüfen, und schon steht dem Burger-Genuss nichts mehr im Wege. Im Umkehrschluss heißt das: Erscheint ein Unternehmen bei lokalen Suchanfragen nicht auf den ersten Plätzen, entgeht nicht nur viel Website-Traffic, sondern auch die Chance auf viele potentielle Neukunden. Im richtigen Moment in den lokalen Suchergebnissen angezeigt zu werden, das sollte das Ziel jedes lokalen Geschäftes sein. Und: Wenn man das Glück hat, im passenden Moment angezeigt zu werden, dann sollte das Profil einen gepflegten Eindruck machen und idealerweise über genügend positive Referenzen verfügen.

Das Google Local Pack bzw. Snack Pack

Google hat nicht nur bei den organischen, sondern auch bei den lokalen Suchanfragen die Nase vorne. Damit ist die Suchmaschine für Unternehmen besonders wichtig, wenn es um Local SEO (lokale Suchmaschinenoptimierung) geht.

Zunächst allgemein zum Aufbau der Suchergebnislisten bei Google. Diese bestehen in der Regel aus drei Teilen:

  1. den Werbeanzeigen bzw. Google Ads (werden nur angezeigt, wenn für die Suchbegriffe Werbeanzeigen geschaltet werden)
  2. dem Local (Snack) Pack (wird nur dann angezeigt, wenn Google eine lokale Suchintention vermutet)
  3. sowie dem redaktionellen Teil (wird immer angezeigt)

Die folgende Grafik veranschaulicht dies:

Makler Hamburg - Google-Suche

Google-Suche für "Makler Hamburg" - die Grafik zeigt die drei verschiedenen Bereiche

Die Grafik zeigt, dass im ersten Schritt im Local Pack nur 3 Top-Ergebnisse gelistet werden. Erst mit dem Klick auf “Mehr Orte” werden die anderen Einträge angezeigt. Landet man also auf einem der ersten 3 Plätze, besitzt man bereits einen großen Wettbewerbsvorteil. Gerade in Branchen mit vielen lokalen Anbietern ist dies enorm wichtig. Sucht man beispielsweise nach „Café Augsburg“, so erhält man eine Local Pack Liste mit derzeit über 200 Einträgen. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Nutzer ein Café auf den hintersten Seiten besucht? Verschwindend gering.

Folgende Informationen erhält der Nutzer über das Local Pack:

Darüber hinaus gibt es dann noch die Detailansicht:

Google Local Pack Detailansicht mit Google My Business Daten

Google Local Pack Detailansicht mit Google My Business Daten

In der Detailansicht sieht der Nutzer zusätzlich:

Suchmaschinen sind nicht alles: Branchen­verzeichnisse und Kartendienste

Für die lokale Suche ist Google zwar die Anlaufstelle Nummer 1 - das heißt aber nicht, dass alle anderen Dienste vernachlässigt werden sollten.

Branchenverzeichnisse, Bewertungsplattformen, Social Media

Branchenverzeichnisse, Bewertungsplattformen und soziale Medien können auch Einstiegsseiten für eine lokale Suche sein. Gerade bei Unternehmen, die auf Google noch keine Bewertung haben, können andere Seiten ausschlaggebende Kriterien bereit halten, etwa positive Bewertungen auf Facebook.

Kartendienste

Man sitzt im Auto und möchte schnell eine Route planen. Nutzt das Navigationssystem keine Google Karte, nützt auch die Optimierung des Google My Business Eintrages nichts. Das heißt, dass man auch in anderen Verzeichnissen korrekt gelistet werden sollte. Beispiele sind Apple Maps & Bing Maps. Diverse Autohersteller nutzen ebenfalls ihre eigenen Navigationssysteme mit individuellem Kartenmaterial. Für Unternehmen ist es mit zunehmenden Diensten also eine komplexe Herausforderung, überall korrekt gefunden zu werden.

Wer sollte lokale Suchmaschinen­optimierung unbedingt in der eigenen Online-Marketing Strategie integrieren?

Die lokale Optimierung für Suchmaschinen ist für alle Unternehmen gewinnbringend, die einen lokalen Standort aufweisen, an dem Absatz generiert wird oder zumindest Kundenkontakt stattfindet. Dazu gehören unter anderem Werkstätten, Hotels, Steuerberater, Ärzte, Supermärkte, Tankstellen, Gastronomie, Fitness Studios, Friseure und viele mehr. Der Internetauftritt sollte dann hinsichtlich den Themen und der Keywords auf seinen regionalen Bezug optimiert werden. Besonders, wenn Dienstleistungen und Produkte vorrangig offline statt online angeboten werden, verschafft die lokale Suchmaschinenoptimierung einen erheblichen Vorteil.

Optimierung der Website nur der Anfang für Local SEO

Mit der Optimierung des Internetauftritts ist ein wichtiger Grundstein gelegt. Dabei sollte man sich aber stets vor Augen halten, dass die organischen Suchergebnisse erst im 3. Bereich landen, das heißt unter den bezahlten Google Werbeanzeigen und unter dem Local Pack. Deshalb ist es unerlässlich, sich auch mit den Rankingfaktoren für das Local Pack zu beschäftigen. Nach aktuellem Stand hat die Website selbst auf diesen Bereich nur wenig Einfluss, weshalb weiterführende Maßnahmen getroffen werden müssen.

Die Ranking­faktoren für das Google Local Pack

Unser Startpunkt ist der Google My Business Eintrag, welcher im Local Pack zu sehen ist. Google My Business ist quasi das hauseigene Branchenbuch von Google und damit womöglich das wichtigste Branchenbuch der Welt. Es ist ausschlaggebend sowohl für die Anzeigen in den Google Local Listings als auch auf Google Maps. Die drei wichtigsten Faktoren für den Google My Business Eintrag sind die sogenannten NAP-Daten: Name, Adresse, Telefonnummer (engl. Phone Number). Diese drei Angaben sollten überall im Internet gleich sein, d.h. auch auf Facebook, Yelp, Foursquare, Bing, Apple Maps, etc. Das Synchronisieren dieser Werte ist wohl eine der wichtigsten Dinge, die man für das Local Listing tun kann.

Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Angaben, welche überall gleich sein sollten. Dies sind z.B. die Öffnungszeiten und die Website.

Nicht alle Ranking­faktoren können beeinflusst werden

Es gibt auch wichtige Ranking Faktoren, welche von Unternehmen nicht ohne Weiteres geändert werden können, für Google jedoch trotzdem wichtig sind:

Wie kann eine einfache Local SEO Strategie aussehen?

Fasst man nun alle Informationen zusammen, erhält man ein recht gutes Bild davon, was Google für Local SEO als wichtig erachtet. Möchte man sich eine einfache Strategie zurecht legen, so könnte diese aus folgenden Bausteinen bestehen:

Nachfolgend steigen wir noch etwas tiefer in das Thema ein. Diese Informationen sind eher für technisch versierte Leser interessant.

Nutzen von Schema für Local SEO

Schema ist eine Auszeichnung strukturierter Daten, welche von Google, Microsoft, Yahoo und Yandex entwickelt wurde. Die offizielle Website lautet Schema.org. Wenn man dieses Markup verwenden möchte, um bei Google noch besser aufgestellt zu sein, dann sollte man sich immer an die offizielle Richtlinien von Google halten. Auf keinen Fall sollte man versuchen, schlauer als die Suchmaschine zu sein. Wird das Vorgehen als Spam eingestuft, kann der Schuss schnell nach hinten los gehen.

Eigene Seite auf Local Schema Markup prüfen

Die eigene Seite kann ganz einfach mit Googles Testtool für strukturierte Daten geprüft werden. Interessant sind dabei die Daten für den physischen Standort (Local Business). Es lassen sich neben Unternehmensnamen und Adresse unter anderem auch Öffnungszeiten, Geodaten und das Logo auszeichnen.

Schema Markup auf der eigenen Website integrieren

Es gibt online viele hilfreiche Tools, um sich ein sauberes Script für die eigene Website generieren zu lassen. Eines davon ist z.B. der Schema Markup Generator (JSON-LD) von TechnicalSEO.com.

Aussicht

Das Thema Local SEO ist für uns derzeit extrem relevant. Daher werden wir diesen Artikel in regelmäßigen Abständen mit weiteren hilfreichen Informationen ergänzen.

Hilfe bei der lokalen SEO Optimierung gesucht? Wir helfen gerne: Kontakt aufnehmen

Photo by Shawn Ang on Unsplash

Das halbe Jahr 2019 ist vorüber. Dementsprechend lassen sich SEO Trends 2019 etwas genauer beleuchten und ein erstes Fazit ziehen: Einige Megatrends, die sich ab 2015 entwickelten, halten an. Wir betrachten die Trends in der Suchmaschinenoptimierung 2019 im Detail:

1. Strukturierte Daten bei Google

Google geht immer besser mit strukturierten Daten um. Dadurch erfassen die Algorithmen den Content auf Webseiten zunehmend genauer, darunter auch Daten ohne Markup. Beispiele für diese Entwicklung liefern Featured Snippets und Google Answer Boxes, die Inhalte grafisch aufbereiten. Dieser Trend verstärkt sich. Inzwischen wird nur noch derjenige Content als Featured Snippet präsentiert, den die Nutzer am besten aufgenommen haben. Er benötigt eine klare Textstruktur mit eindeutigen Inhalten und Absätzen, die spezifische Fragestellungen zum Thema der URL beantworten sollten. Google erkennt Fragen bei der Suche und liefert Snippets aus, wenn die Seite diese Frage beantwortet. In Online-Shops gehören strukturierte Daten inzwischen zum Standard: Sie sorgen in den Snippets für Bewertungssterne.

2. Mobile First

Der Ansatz ist bekanntermaßen schon älter, doch der Trend zur mobilen Suche wird 2019 noch stärker durch Google und andere Suchmaschinen unterstützt. Das macht Sinn, denn inzwischen suchen die Nutzer weltweit häufiger mobil als über den Desktop-PC oder das Notebook. Neben dem Responsive Design, das längst zum Standard geworden ist, sollten Programmierer bei der Erstellung von Webseiten auf drei Faktoren achten:

Texte, aber auch Videos und Grafiken im Netz simplifizieren sich zusehends, was nicht unbedingt schlecht ist. Wir alle sind User und wollen auf dem Smartphone weder Schachtelsätze lesen noch endlose, lyrische Videos anschauen. Auch ein Diagramm sollte auf dem kleinen Display sofort zu erfassen sein. Ein kurz gefasster Content muss ja nicht falsch sein, nur weil er die Wahrheit mit wenigen (textlichen, grafischen, visuellen) Fakten auf den Punkt bringt. Das reine Webdesign ist ebenfalls gefordert: Der Kontrast muss hoch genug sein, um auf kleineren Displays alles gut erkennen zu lassen. Die Ladezeit einer Seite muss für das mobile Endgerät zwingend unter drei Sekunden liegen, sonst springt der Nutzer ab.

3. Voice Search

Wer die Möglichkeit hat, spricht seine Suche ins Gerät, was Google Home, Alexa und Siri immer besser unterstützen. Voice Search verändert das Suchverhalten. Betroffen ist vor allem (aber nicht nur) die Jugend: 41 % aller User von 13 bis 18 Jahren nutzen fast ausschließlich Voice Search. Der Anteil dürfte spätestens 2020 bei allen Suchanfragen aller Altersgruppen auf über 50 % steigen, wie das Analyseinstitut Comscore prognostiziert. Die Fragen werden anders gestellt als bei einer Tastatureingabe. Wir sprechen konkret ins Smartphone: „Wo ist das nächste Restaurant?“ Dabei verlassen wir uns gleichzeitig darauf, dass unser Standort automatisch ermittelt wird. Mit der Tastatur würden wir „Restaurant Berlin Hohenschönhausen“ eingeben. Google hat nun seine Algorithmen angepasst und erkennt per Voice Search W-Fragen. Das bedeutet für die SEO: Diese W-Fragen sollten auch in SEO-Texten gestellt und beantwortet werden.

4. Content: Trends 2019

Seit diesem Jahr bringen Texte, die nur für Suchmaschinen verfasst werden, endgültig nichts mehr. Lange Wortungetüme mit Keyword-Häufungen, die das Google-Ranking befeuern sollen, sind offenkundig nutzlos geworden. Vielmehr muss die Content-Optimierung auf die sogenannte Keepable Experience zielen. Diese bedeutet: Der Leser soll von den vermittelten Inhalten etwas mitnehmen, um sich in Zukunft an diese und damit an die Seite zu erinnern. Der Markenexperte Robert Seeger erweitert diesen Ansatz um sein 3H-Konzept. Die 3 H sind Herz, Hirn und Haltung. Keepable Experience besteht nach Seeger aus Content (Texten, Videos, Bildern, Grafiken), die Emotionen und den Intellekt von Nutzern ansprechen, dabei aber gleichzeitig eine Haltung ausdrücken. Das Statement kann der Nutzer begrüßen oder nicht, doch es muss zuerst einmal vorhanden sein. Nur dadurch findet die Zielgruppe denjenigen Content, der für sie relevant ist.

Content ringt um Qualität

Content ringt um Qualität, um die nötige Aufmerksamkeit zu erzielen. Das leuchtet auch ein, denn in den letzten 20 Jahren wurde zu den meisten Themen inflationärer Content erstellt, der sich vielfach gleicht wie ein Ei dem anderen. Im Textbereich entsteht er meistens durch Spinning, also das bloße Umschreiben vorhandener Texte, damit die Google-Algorithmen den neuen Text als unique content identifizieren. Bei diesem kommt es vermeintlich nur darauf an, dass sich nicht mehr als vier bis sieben Worte des Ausgangstextes wiederholen (je nach Einstellung des CopyScape-Tools). Die Google-Algorithmen sind aber schon seit Jahren weiter. Bekannt ist, dass sie spätestens seit dem Penguin-Update 2012 schon die Verweildauer auf einer Seite messen, die dadurch entsteht, dass sich ein Nutzer in einem Text festliest. Dazu genügt es allerdings nicht, einfach einen ellenlangen Text einzustellen, der wiederum durch Spinning entstanden ist. Ellenlange Texte widersprechen zudem dem eingangs formulierten Postulat, dass es (im Sinne der mobilen Optimierung) auf knappe, griffige Formulierungen ankommt. Vielmehr muss Content relevant, spannend verfasst, kreativ, querdenkerisch und qualitativ hochwertig sein. Das bezieht sich auf Texte ebenso wie auf jeden anderen Content. Erfreulich für die Content-Verfasser ist es, dass Google endlich künstlerische Freiheit belohnt. Wünschenswert wäre, dass die Vermarkter – zu wahrscheinlich 80 – 90 % Affiliates, die den Content in Auftrag geben – das auch erkennen und den Kreativen den nötigen Freiraum lassen.

5. Künstliche Intelligenz in den Suchmaschinen

Im Jahr 2015 führte Google den Rank Brain ein und setzte damit auch offiziell auf KI. Rank Brain gehört zu den Algorithmen, welche die Position eines Beitrags in den SERPs bestimmen, er verwendet KI und Machine Learning für die Beantwortung von Fragen, die so gar nicht gestellt wurden. Er übersetzt Suchanfragen in ein mathematisches Muster, welches die Suchmaschine verarbeiten kann. Verknüpft ist der Rank Brain mit dem 2013 aufgespielten Hummingbird Update, das die semantische Suche stärker betonte. Rank Brain ist imstande, unbekannte Wörter semantisch mit bekannten sprachlichen Entitäten zu verknüpfen. Das System lernt auf diese Weise selbstständig. Als Nutzer erleben wir, dass eine unserer Suchanfrage (auch) ähnliche Frage beantwortet wird – eventuell, weil wir uns bei der Anfrage geirrt haben, eventuell aber auch, weil die ähnliche Frage ebenfalls relevant sein könnte. Es war schon vor 2015 bekannt, dass KI für die Google-Algorithmen eine zunehmende Rolle spielt. Im Oktober 2015 bestätigte ein Google-Sprecher in einem Beitrag auf bloomberg.com, dass der Rank Brain Algorithmus mithilfe von KI Suchergebnisse rankt. Mitte 2019 schätzt man, dass ~15 % der Sucheingaben absolut originär sind, so also noch nie eingegeben wurden. Rank Brain identifiziert trotzdem, was der Nutzer wahrscheinlich meinte. Er ist ein Teil derjenigen Algorithmen, die auf KI basieren. Diese spielen eine zunehmende Rolle für die SEO und werden voraussichtlich dazu führen, dass die Suchmaschinen mehr und mehr so denken wie ein Mensch: Was könnte mein Gegenüber gemeint haben? Welche Assoziationen sind mit diesem Thema verknüpft? Was sollte ich daher als Antwort anbieten? Das wiederum passt zum Punkt 4., nämlich den Verzicht auf das vollkommen überflüssig gewordene Keyword-Spamming. Regelmäßige Blogger stellen das schon länger fest. Sie verzichten daher meistens ganz auf Keywords. Wenn diese zum Thema passen, tauchen sie ohnehin automatisch im Text auf. Dass Google sie nicht mehr so stark wertet wie früher, hängt auch mit dem zunehmenden Gewicht von visuell basierten Plattformen wie Instagram zusammen. Keywords in Video und Fotos bzw. deren Bildunterschriften unterzubringen galt schon lange als schwierig und dabei nicht sehr hilfreich. Doch die wichtigen visuellen Botschaften erlangen trotzdem den ihnen gebührenden Rang, nämlich viral: Sie werden freiwillig geteilt. Auch das ist ein Rankingfaktor, sodass die Google-KI die Relevanz von Inhalten viel eher belohnt als das mechanische Anhäufen von Suchbegriffen. Dieser SEO Trend 2019 ist erfreulich, allerdings auch herausfordernd.

6. Welche Rolle spielen noch die Backlinks?

Gefühlt hat ihre Bedeutung nachgelassen, doch irrelevant sind sie längst nicht. Eine böse Falle sind allerdings gekaufte Backlinks (und übrigens ebenso gekaufte Likes und Kommentare auf YouTube, Instagram, Facebook & Co.), die Suchmaschinen und Social Networks identifizieren sie längst. Backlinks müssen natürlich sein. Das bedeutet nicht, dass gezielte Offpage-SEO nicht ein wenig nachhelfen darf. Es ist durchaus legitim, von einem eigenen Blogbeitrag oder einem PR-Beitrag aus einen Backlink auf die eigene Seite zu setzen. Er muss aber wirklich relevant sein, zudem ist Link-Spamming strikt zu vermeiden. Verweislinks, die hochwertigen Traffic liefern, bleiben nützlich. Sie sollten idealerweise von einer Seite kommen, die selbst relativ gut rankt. Damit steigt die Bedeutung der Presseportale und für die Unternehmen dementsprechend die Bedeutung der PR – wobei wir wieder bei hochwertigen Inhalten wären. Wie Backlinks technisch beschaffen sein sollten, beschreiben die E-A-T-Guidelines in ihrem Abschnitt 3.2 (Search Quality Evaluator-Guidelines).

7. Progressive Web Apps

PWAs (Progressive Web Apps) besitzen als Websites spezielle Eigenschaften von nativen Apps. Damit verbessern sie die User Experience bei der mobilen Suche und kombinieren im Grunde App und Responsive Webdesign. Die SEO hat sie bislang eher wenig beachtet, doch das ändert sich im Jahr 2019. Im Sinne der zunehmenden mobilen Suche (siehe 2.) ist es überlegenswert, neue Webseiten als PWA auszuführen. Diese funktionieren auch offline, sie können außerdem Push-Nachrichten senden, lassen sich über den kompletten Bildschirm (das Display) nutzen und dennoch wie jede native App als Icon auf dem HomeScreen installieren. Für die SEO ist äußerst interessant, dass Suchmaschinen PWAs durchaus indexieren, wenn sie ihren Richtlinien entsprechen. Ein weiterer Vorteil einer PWA ist: Sie überzeugt mit ihrer Usability, weil sie nicht heruntergeladen werden muss und auch keine Updates benötigt. Dieser SEO Trend 2019 ist noch jung, wir sollten ihn im Auge behalten.

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Sebastian Lochbronner
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